Begleiterscheinungen von Endometriose – Ein Blick auf die Auswirkungen im Alltag
Die Patientinnen, die zu mir in die Praxis kommen, berichten mir von vielfältigen Begleiterscheinungen der Endometriose. Endometriose ist halt nicht nur der Menstruationsschmerz(Dysmenorrhoe) oder die extreme Regelblutung (Hypermenorrhoe) mit dem bekannten Endobelly. Diese chronische Erkrankung, die zwar sehr häufig mit genau diesen Symptomen aufgrund von z.B. hormonellen Dysbalancen einhergeht, hat weitreichende Auswirkungen auf den Alltag von euch allen. Die Symptome sind oft komplex und facettenreich, und sie betreffen nicht nur den Körper, sondern auch die emotionale und soziale Ebene.
Chronische Schmerzen und ihre Auswirkungen auf den Alltag
Eines der häufigsten und am intensivsten erlebten Symptome ist bei euch schon der chronische Schmerz. Viele Frauen berichten von Zyklusbeschwerden, die weit über das übliche Maß hinausgehen. Ich höre von euch, dass Ihr euch auch regelmäßig in der Notfallambulanz wiederfindet, weil Ihr z.B. vor lauter Schmerz ohnmächtig werdet und oft nichts so schnell akut hilft, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen.
Diese Schmerzen sind nicht nur während der Periode, sondern oft auch in den Tagen dazwischen präsent. Sie können den gesamten Unterbauch, das Kreuzbein und manchmal auch den Magen-Darm-Bereich betreffen und strahlen gerne in die Beine aus. So höre ich immer wieder, wie belastend dieser ständige Schmerz ist, der den Alltag der Betroffenen erheblich einschränkt. Wie soll man da arbeiten gehen, mit den Freundinnen eine schöne Zeit genießen oder noch zum Sport gehen?
Vielfach undenkbar.
Verdauungsprobleme und ihr Einfluss auf die Lebensqualität
Ein weiteres häufiges Thema sind die Verdauungsprobleme. Oft bekannt als der Endobelly. Es beschreibt eine starke, oft schmerzhafte Bauchschwellung, die auch berührungsempfindlich ist. Ihr erzählt mir von Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder einem allgemeinen Völlegefühl, das zwar besonders während der Periode auftreten, aber auch außerhalb dieser Zeit oft nicht problemfrei ist.
Müdigkeit und Erschöpfung: Wenn der Körper nicht zur Ruhe kommt
Neben den körperlichen Schmerzen ist die Müdigkeit ein weiteres häufiges Symptom, das den Alltag bestimmt. Ihr erzählt mir von einer anhaltenden Erschöpfung, die trotz ausreichendem Schlaf nicht weicht und euch schon ins Gesicht geschrieben steht.
Es ist eine tiefe, unerklärliche Müdigkeit, die sich nicht einfach durch Ruhe oder Erholung beheben lässt. Der ständige Schmerz, die hormonellen Schwankungen und die psychische Belastung führen zu einem dauerhaften Zustand von Stress und Überforderung. Diese Erschöpfung beeinträchtigt einfach alles. Du fühlst dich einfach unwohl.
Schwankende Hormone und ihre emotionale Belastung
Endometriose entsteht u.a. durch hormonelle Dysbalancen, kann aber auch die hormonelle Balance stark durcheinanderbringen. Quasi ein Teufelskreis. Viele Patientinnen berichten von extremen Stimmungsschwankungen, die sich durch Reizbarkeit, Nervosität oder sogar depressive Verstimmungen äußern können. Kein Wunder bei den Symptomen. Diese Schwankungen sind nicht nur schwer zu kontrollieren, sondern wirken sich auch auf zwischenmenschliche Beziehungen aus. Nicht jede Freundin hat immer so viel Verständnis für das aktuelle emotionale Chaos, oder?
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und die Auswirkungen auf die Partnerschaft
Ein weiteres häufiges, aber oft nicht öffentlich angesprochenes Problem sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Das betrifft nicht jede und hängt auch davon ab, wo sich die Endometriose Herde befinden. Ihr erzählt mir von stechenden oder ziehenden Schmerzen, die während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten. Diese Schmerzen verhindern nicht nur jede Lust am Sex, sondern führen auch zu einer zunehmenden Distanz in der Partnerschaft. Das führt logischerweise zu Frust auf beiden Seiten.
Unfruchtbarkeit und der seelische Druck
Ein weiteres belastendes Thema ist die eingeschränkte Fruchtbarkeit. Endometriose kann eine Schwangerschaft erschweren, da die Herde – je nach Lage – die Fortpflanzungsorgane beeinträchtigen. Zudem wird zur Behandlung oft die Pille eingesetzt, was zwar die Symptome lindert, aber gleichzeitig eine Schwangerschaft verhindert – ein zusätzlicher Widerspruch, der viele Betroffene vor eine emotionale Herausforderung stellt.
Schlafstörungen und ihre Auswirkungen auf den Tag
Die chronischen Schmerzen und hormonellen Schwankungen führen bei euch auch zu Schlafstörungen. Der Körper ist ständig im Ausnahmezustand, was die nötige Erholung und Regeneration erschwert.
Die Schmerzen halten euch nachts wach oder eine Unruhe im Körper lässt euch einfach nicht zur Ruhe kommen. Kein Wunder, dass Ihr euch tagsüber ausgelaugt und kraftlos fühlt.
Psychische Belastung und Isolation
Wie wir inzwischen gesehen haben, hat Endometriose auch tiefgreifende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Die vielen unsichtbaren Symptome, die oft nicht sofort von anderen erkannt oder ernst genommen werden, führen bei vielen von euch zu einem Gefühl der Isolation. Oft dauert es ewig bis Ihr eine Diagnose erhaltet, fühlt euch oft vom Gynäkologen und eurem Umfeld nicht verstanden und erlebt häufig eine Entfremdung, da die Erkrankung nicht immer sichtbar ist und die Symptome oft nicht in ihrer vollen Intensität nachvollzogen werden können. Da ist es verständlich, wenn Ihr oftmals keine Lust mehr habt, euch darüber auszutauschen.
Die Unvorhersehbarkeit der Symptome
Diese besondere Form der Zyklusstörung ist wie ein Chamäleon. Die Unvorhersehbarkeit der Symptome e kann in ihrer Ausprägung von Monat zu Monat variieren, was den Umgang damit verdammt schwierig macht. An manchen Tagen fühlen sich die betroffenen Frauen relativ „normal“, während sie an anderen Tagen kaum aus dem Bett kommen können. Das macht es alles nicht besser und erzeugt ein Gefühl der Unsicherheit und Belastung. Du weißt nie, was passieren wird. Die Symptome treten oft ohne Vorwarnung auf und sind schwer zu kontrollieren.
Inzwischen durfte ich einige Endometriose- Patientinnen beraten, begleiten und behandeln und habe für euch Konzepte entwickelt, die die Komplexität der Erkrankung mit einbeziehen und sich so individuell abstimmen lassen.
Bei allem, was wir gemeinsam tun, gehen wir in die Tiefe der Ursachenforschung, Diagnostik und schauen auch, was es noch im Emotionskörper zu lösen gilt.
Es lohnt sich.
Ich bin für Dich da,
wenn die Frauenthemen schwierig werden.
Lasst mich wissen, wenn ich hier für Dich da sein darf. Am besten kennenlernen können wir uns in einem 15-minütigen Erstgespräch.
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