Verliebt in den Falschen:
Manch jung Frau war in einen anderen Mann verliebt, doch sie mussten denjenigen heiraten, den die Eltern auswählten. Das fühlte sich oft so an, als hätte man das eigene Herz verraten. Hier habe ich eine kleine Geschichte dazu gefunden- damit du noch mal eine Vorstellung bekommst, wie das früher halt so war.
„Verliebt – aber nicht frei“
Stell dir eine junge Frau im Jahr 1943 vor.
Sie heißt Anna, ist 18 Jahre alt, und ihr Herz gehört einem Jungen aus dem Nachbardorf, Fridtjof
Sie treffen sich heimlich am Waldrand, tauschen Briefe, kleine Versprechen.
Aber dann kommt der Krieg. Und mit ihm die Angst, die Armut, die Not.
Annas Vater verliert seine Arbeit. Ein wohlhabender Nachbarssohn, Gustav, der verschont wird vom Fronteinsatz, hält um Annas Hand an.
Für die Familie bedeutet diese Verbindung Sicherheit: ein Hof, Essen, Schutz.
Anna weint die ganze Nacht, aber sie sagt ja und heiratet Gustav.
Nicht, weil ihr Herz es will – sondern weil es von ihr erwartet wird.
Sie verstummt innerlich.
Ihr Körper gehorcht, ihre Seele zieht sich zurück.
Und die Scham?
Die Scham darüber, das eigene Herz verraten zu haben, über das ungesagte Nein, über den Verlust ihrer Träume – sie gräbt sich tief ein.
Unsichtbar, aber mächtig. In den darauffolgenden Jahren hat sie unendlich schwere und schmerzhafte Regelblutungen, gebiert 4 Kinder, hat 2 Fehlgeburten. Mit 35 wird ihr die Gebärmutter noch mitsamt den Eierstöcken entfernt. Auch Ihre einzige Tochter leidet unter genau diesen Symptomen und jetzt auch ihre Enkelin? Du?
Neue Liebe in Kriegszeiten:
Männer galten als gefallen oder verschollen. Das bedeutete, sie kamen auch nach Kriegsende trotz langem Wartens nicht zurück. Die Frauen fanden Trost und Sicherheit in neuen Lieben oder Zweckbeziehungen– nur um später von Gesellschaft und Familie verurteilt zu werden, als ihre Männer überraschend oft unendlich traumatisiert und kaum wiederzuerkennen zurückkehrten.
Vergewaltigungen und Schwangerschaften:
Unzählige unserer Großmütter wurden Opfer sexueller Gewalt und trugen zusätzlich zur Verletzung auch die Scham, darüber, nicht sprechen zu dürfen. Nicht selten wurden sie dann auch noch schwanger und aus der Gesellschaft verstoßen
Kinder von Besatzungssoldaten (z.B. GI-Kind)
Frauen, die ein Kind von einem Besatzungssoldaten erwarteten, wurden oft geächtet. Besonders Kinder dunkler Hautfarbe waren sichtbare ‚Beweise‘ einer als Schande empfundenen Verbindung.
Scham um gelebte Sexualität:
Wer Sexualität genoss oder dabei schwanger wurde, galt als ‚gefallenes Mädchen‘. Selbst Selbstbefriedigung war tabu – und wurde bei Entdeckung mit Scham und Schuldgefühlen belegt, manchmal sogar mit religiöser Bestrafung. Nicht selten wurde die Frau dann zum Pfarrer gezerrt und sollte dort Buße tun und das erlebte auch noch haarklein dem Dorfpfarrer beichten.
3. Wie diese Scham heute noch wirkt
Auch wenn die Kriegsjahre längst vergangen sind, lebt die damals erfahrene Scham oft noch als feiner, unsichtbarer Schleier in den Körpern der nachfolgenden Generationen weiter.
Sie zeigt sich heute vielleicht darin,
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dass Frauen Schwierigkeiten haben, sich selbst anzunehmen oder ihrem Körper zu vertrauen,
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dass sie sich kleinmachen, ihre Figur mit großen Pullovern kaschieren, um keine Rundungen zu betonen.
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dass Lust, Sinnlichkeit und Selbstbestimmung immer noch unbewusst mit Schuldgefühlen verknüpft sind und Ihr vielleicht nie wirklich gut zum Höhepunkt gekommen seid. Oder Sex nur im Dunkeln unter der Bettdecke erleben könnt, weil ihr euch schämt.
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oder dass tiefe Gefühle wie Trauer, Wut oder Freude nur schwer ausgedrückt werden können – weil ein inneres Verbot, „zu viel“ oder „falsch“ zu sein, dich zurückhält.
Ich weiß, das klingt teilweise wirklich eigenartig. Wie können diese Emotionen so lange weitergetragen werden? Aber glaube mir, diese gespeicherten Altlasten wirken nicht nur im Denken – sie sitzen oft tief in den Zellen, im Gewebe, im Schoßraum und im Energiefeld. Heute kennt man dazu auch den Begriff der Epigenetik, was quasi besagt, dass nicht nur die blauen Augen des Großvaters oder der Großmutter an dich übergehen können, sondern eben auch seine Erlebnisse dieser Zeiten.
Gerade bei Erkrankungen wie Endometriose oder Lichen sclerosus erkenne ich im Praxisalltag sehr viel von genau diesen übernommenen Emotionen und ganz besonders oft Scham.
4. Du bist nicht schuld – du bist die, die bereit ist, sich das anzusehen und das Zepter in die Hand zu nehmen
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Also, nicht alles, was du aktuell fühlst, was dich blockiert, dich lähmt oder dir körperliche Symptome verursacht, muss aus deinem jetzigen Leben stammen.
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Glaube mir, wenn ich dir sage: Es ist möglich, diese alten Energien zu erkennen und zu würdigen, damit du damit weiter arbeiten kannst.
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Die Arbeit mit deinem Körper, dem Energiefeld und der Ahnenlinie z.B. mithilfe der Biographiearbeit kann helfen, diese Ketten zu lösen
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