Lichen sclerosus und Blasenentzündungen -was ist der Zusammenhang?

Anatomische Nähe

Lichen sclerosus betrifft hauptsächlich die Haut im Genital- und Analbereich, was auch den Bereich der Harnröhre und den Blasenausgang einschließt. Die typischen Hautveränderungen, Verdickungen oder Vernarbungen können die empfindliche Haut um die Harnröhre reizen, was das Risiko für Harnwegsinfektionen oder eine Reizung der Blase erhöht.

Vernarbungen und Stenosen:

Diese chronischen Entzündungen und wiederkehrende Schübe Eures Lichen führen häufig zur Bildung von Narbengewebe, das die Harnröhre oder den Blasenausgang verengen kann. Wie man sich vorstellen kann, ist das nicht unbedingt angenehm, und diese Verengungen behindern den Urinfluss und können Restharnbildung führen, was wiederum das Rundumpaket -Risiko für bakterielle Infektionen-erhöht.

Schwächung der Hautschutzbarriere

Gleichzeitig führen die Veränderungen der Hautstruktur zu einer Schwächung der natürlichen Schutzbarriere von Haut und Schleimhäuten. Dies erleichtert es den Bakterien, in die Harnröhre einzudringen, was zu wiederkehrenden Blasenentzündungen führen kann.

Hormonelle Faktoren

Da Lichen bei uns Frauen häufig in den Wechseljahren das erste Mal auftritt, spielen hormonelle Veränderungen (insbesondere ein Rückgang von Östrogen) eine Rolle. Aber auch im Zyklus haben wir hormonell verschiedene Phasen. Östrogenmangel kann die Schleimhäute der Harnwege und des Genitalbereichs austrocknen, ein Problem, was viele von uns in den Wechseljahren begleitet. Ein weiterer Faktor, der uns bei einem Blaseninfekt gleich hier schreien.

Wenn Du noch einen Zyklus hast und zu Blasenentzündungen oder-reizungen neigst, lohnt es sich mal zu beobachten, wann das passiert.

Kurz vor der Menstruation oder eher um den Eisprung herum?

Neben hormonellen Veränderungen kann auch das mikrobielle Gleichgewicht eine Rolle spielen.

Darm und Vaginalflora: eine enge Verbindung

Der Darm und die Vagina sind zwar unterschiedliche Organe, aber sie teilen eine gemeinsame mikrobielle Dynamik. Im Klartext bedeutet dies, dass die Darmflora das mitrobielle Gleichgewicht der Vagina in jeder Hinsicht beeinflusst, vor allem durch die Nähe der beiden Organa und die potenzielle Ausbreitung von Bakterien. Hier spricht man von dem „Darm-Vagina- Ineraktom“. Ein Fachbegriff, der genau diese Wechselwirkung dieser beiden Organe auf den Punkt bringt.

Und die Blase hat da keine Chance sich zu wehren, wenn die beiden anderen „Scheiße“ bauen!

  • Bakterielle Einwanderung:  Durch die anatomische Nähe flutschen gerne mal solche Kerle wie Escherichia coli (E. coli) aus dem Darm in die Vagina oder eben in die Harnwege, was zu oben genannten Problemen führen kann.
  • Vaginalflora: Eine gestörte Vaginalflora, oft durch ein Ungleichgewicht der vorhandenen Bakterien wie den guten Lactobazillen, kann die Schleimhäute anfälliger für Reizungen und Entzündungen machen.
  • Darmflora: Der Darm spielt eine zentrale Rolle für das Immunsystem und damit für die allgemeine Gesundheit der Schleimhäute. Eine nicht gut funktionierende Darmflora (Dysbiose) kann zu einer Schwächung des Immunsystem und eben auch zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass eine gestörte Darmflora Entzündungsprozesse im Körper fördern kann, was den Verlauf von Autoimmunerkrankungen wie LS beeinflussen könnte.

Und jetzt?

Was kannst Du tun?

Zunächst einmal durch weitere Diagnostik herausfinden, was die Ursache für die immer wiederkehrenden Blasenentzündungen ist und diese dann gezielt ins Visier nehmen.

  • Ist es der Darm?
  • Die Vaginalflora?
  • Veränderung der Struktur an Vulva und Blaseneingang?
  • Die Hormone?
  • Oder eher etwas Emotionales?

Sollen wir uns das mal gemeinsam ansehen? Dann nutze doch zunächst das kostenfreie Erstgespräch mit mir.

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