Lichen sclerosus und Stress als Trigger Nr. 1
Viele meiner Patientinnen berichten mir, dass Stress eine der Hauptursachen für einen neuen Lichen sclerosus Schub ist. Nicht jede nimmt einen Schub direkt wahr – manche spüren nur unterschwellige Beschwerden, die sich bei Stress verstärken: mehr Juckreiz, mehr Brennen, rissigere Haut. Andere erleben plötzlich einen starken Wechsel von einer beschwerdefreien Zeit hin zu einer Phase mit intensiven Entzündungen und Schmerzen. Wie ist das bei Dir?
Dabei reagiert der Körper individuell auf Stress:
- Manche erleben sofort eine Verschlechterung.
- Bei anderen dauert es Tage oder Wochen, bis sich ein Schub bemerkbar macht. Hier erkennst Du oft gar keinen Zusammenhang mehr.
- Wieder andere erleiden den sogenannten „Post-Stress-Crash“ – der Schub tritt erst auf, wenn der akute Stress nachlässt. Gerne auch im Urlaub oder am Wochenende
Warum ist das so?
Unser Körper verarbeitet Stress nicht immer sofort. Es gibt verschiedene Mechanismen, die beeinflussen, wann und wie ein Lichen sclerosus Schub ausgelöst wird:
1. Sofortreaktionen: Wenn das Nervensystem direkt anspringt
In akuten Stresssituationen aktiviert unser Körper den Sympathikus („Kampf oder Flucht“). Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, was Entzündungsreaktionen verstärken kann. Die Haut reagiert mit dem allbekannten Juckreiz, Rötung oder Brennen, weil die Immunantwort kurzfristig hochfährt.
2. Verzögerte Reaktion: Wenn sich Stress im Körper „aufsummiert“
Einige von Euch erleben Schübe erst nach längeren Stressphasen. Das passiert, wenn:
- Chronischer Stress das Immunsystem erst drosselt und es dann überreagiert.
- Mikroentzündungen sich schleichend aufbauen und irgendwann sichtbar werden.
3. Das „Stress-Gedächtnis“: Alte Belastungen als Trigger
Dein Körper speichert Stress wie ein Trauma ab. Manchmal reicht ein kleiner neuer Reiz, um eine alte Stressreaktion zu aktivieren – selbst wenn man sich gerade stabil fühlt und zack geht es wieder los.
4. Der „Post-Stress-Crash“: Wenn der Körper nach einer Belastung zusammenbricht
Vielleicht warst Du auch während einer stressigen Phase noch voll funktionstüchtig, doch sobald die Belastung nachlässt, kommt der Einbruch: Das Immunsystem fährt herunter, und ein Schub tritt auf. Oder Du wirst anderweitig krank. Kennst Du das?
Stressarten, die Deine Lichenerkrankung im Intimbereich beeinflussen können
Ich konzentriere mich hier auf Distress (negativer Stress, der auslaugt):
1. Stress & Überforderung
- Hoher Arbeitsdruck, Zeitmangel, Konflikte
- Familiäre Belastungen wie Arbeit und Kinder, zu viel Verantwortung für andere
- Perfektionismus, das Gefühl, nie genug zu sein
- Finanzielle Sorgen
2. Emotionale Verletzungen & ungelöste Konflikte
- Unverarbeitete Traumata oder Verluste
- Selbstzweifel, mangelndes Selbstwertgefühl
- Nicht geklärte zwischenmenschliche Konflikte
3. Unterdrückte Emotionen
- Wut, die nicht ausgedrückt wird
- Traurigkeit, Angst, Unsicherheiten
4. Selbstbild & Sexualität
- Scham und Schuldgefühle durch Lichen sclerosus, weil Du Deine Sexualität nicht so ausleben kannst, wie Du möchtest
- Unsicherheit in der Sexualität-was geht noch und was nicht, Angst vor Schmerzen
- Gefühl von Kontrollverlust- ich weiß nie, wann es wieder losgeht
5. Emotionale Erschöpfung & fehlende Selbstfürsorge
- Ständig für andere da sein, sich selbst vernachlässigen
- Schwierigkeiten, Nein zu sagen auch in der Intimität
- Mangelnde Entspannung, keine Zeit für sich
Ein zentraler Bestandteil meiner integrativen Lichen sclerosus Therapie ist es, zuerst Deine überreizten Nerven zu beruhigen und dann gemeinsam herauszufinden, welche Faktoren Dein System aus dem Gleichgewicht bringen.
Das ist ein wenig Detektivarbeit – aber es lohnt sich! Den Stier, den wir kennen, können wir an den Hörnern packen. Der andere macht uns zur Zielscheibe.
Lass uns gemeinsam herausfinden, was bei Dir regelmäßig einen Schub auslösen kann. Denn je besser Du Deine Muster verstehst, desto gezielter kannst Du vorbeugen.
Ich begleite Dich gerne auf diesem Weg. In meiner Rolle als Schoßraumhüterin und Yonifachfrau nehme ich mir die Zeit für Dich und halte den Raum für Dich.
Lass mich wissen, wenn ich hier für Dich da sein darf. Am besten kennenlernen kannst Du mich in einem 15-minütigen Erstgespräch.
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