Lichen sclerosus und Nebennierenschwäche – gibt es einen Zusammenhang?
Unsere Nebennieren sind kleine, aber unglaublich wichtige Organe. Sie produzieren Hormone wie Cortisol, das eine entscheidende Rolle im Stressstoffwechsel und bei Entzündungsprozessen spielt. Wenn die Nebennieren nicht mehr optimal arbeiten – eine sogenannte Nebennierenschwäche –, kann das Ihr Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringen und sich auf viele Körperfunktionen auswirken.
Obwohl es nur wenige Studien gibt, die einen direkten Zusammenhang zwischen Lichen sclerosus (LS) und Nebennierenschwäche untersuchen, zeigen Erfahrungen aus der Praxis und Hinweise aus der Forschung, dass Stress und die damit verbundene Cortisolausschüttung eine Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf von LS spielen könnten.
Wie beeinflusst Stress die Haut?
Chronischer Stress führt dazu, dass unser Körper ständig Cortisol ausschüttet. Auf Dauer kann das Entzündungen in Ihrem Körper verstärken – und das kann sich auch auf die Haut auswirken. Bei anderen Hauterkrankungen wie Lichen planus wurden bereits erhöhte Cortisolspiegel nachgewiesen. Es liegt also nahe, dass Stress auch bei LS eine Rolle spielt.
In meiner Praxis sehe ich häufig, dass Frauen mit Lichen sclerosus auch Anzeichen einer Nebennierenschwäche haben. Durch gezielte Tests stelle ich immer wieder fest, dass die Cortisolwerte nicht im optimalen Bereich liegen – oft schon in einem frühen Stadium der Nebennierenschwäche.
Wie erkennt man eine Nebennierenschwäche?
Vielleicht kommt dir eines dieser Symptome bekannt vor:
- Schläfst du schlecht und bist nachts oft hellwach?
- Bist du morgens total müde, aber später plötzlich überdreht – oder umgekehrt?
- Fühlst du dich tagsüber erschöpft, als könntest du nach wenigen Stunden wieder ins Bett gehen?
- Kommst du abends kaum zur Ruhe und fühlst dich aufgedreht?
- Fällt es dir schwer, den Alltag zu bewältigen, weil du dich oft völlig ausgelaugt fühlst?
Wenn mehrere dieser Punkte auf Sie zutreffen, lohnt es sich, Ihre Nebennierenfunktion genauer anzuschauen. Denn wenn der Cortisolhaushalt nicht in Balance ist, fehlt Ihrem Körper die optimale Grundlage für Heilung und Regeneration.
Warum beeinflusst das auch die Hormone?
Die Nebennieren haben eine Art Prioritätenliste. In stressigen Zeiten entscheidet sich der Körper immer zugunsten der Cortisolproduktion – selbst wenn das bedeutet, dass er dafür andere wichtige Hormone wie Progesteron „opfern“ muss. Das kann langfristig das gesamte Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringen.
Was können Sie tun?
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, Ihre Nebennieren zu unterstützen und sie wieder in Balance zu bringen. Aber es ist schon eher eine langwierige Sache. Hier sind einige erste Schritte:
1. Stress reduzieren und dein Nervensystem beruhigen
- Achtsamkeit und Entspannung: Meditation, Atemübungen oder einfach ein bewusster Spaziergang in der Natur können helfen.
- Sanfte Bewegung: Yoga, Qi Gong oder ruhige Spaziergänge sind besser als intensiver Sport, der Ihren Körper zusätzlich stresst.
- Schlafhygiene: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus (auch wenn’s schwerfällt!) ist wichtig – besonders, wenn Ihr Cortisolspiegel nachts zu hoch ist.
2. Ernährung, die Ihre Nebennieren stärkt
- Blutzucker stabil halten: Weniger Zucker, mehr gesunde Fette und Proteine helfen, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.
- Wichtige Nährstoffe gezielt einsetzen:
- Vitamin C (z. B. in Paprika, Zitrusfrüchten, Acerola) – die Nebennieren brauchen es zur Cortisolproduktion.
- B-Vitamine, besonders B5 (z. B. in Avocados, Nüssen, Eiern) – wichtig für die Nebennierenfunktion.
- Magnesium (z. B. in grünem Blattgemüse, Nüssen, Kakao) – entspannt das Nervensystem.
- Adaptogene Kräuter wie Ashwagandha oder Rhodiola – aber hier gilt: individuell mit mir abstimmen!
3. Stimulanzien und Umweltbelastungen reduzieren
- Koffein einschränken: Kaffee kann die Nebennieren weiter erschöpfen – vielleicht mal langsam reduzieren?
- Giftstoffe meiden: Schadstoffe aus Plastikverpackungen (BPA) oder Kosmetik belasten das Hormonsystem. Falls Sie unsicher sind, schau mal in die App ToxFox.
4. Ihre Hormone im Blick behalten
- Speichel-Cortisol-Test: Gibt Aufschluss über Ihren Cortisol-Tagesverlauf und Ihren Melatonin-Haushalt.
- Schilddrüse nicht vergessen: Nebennierenschwäche und Schilddrüsenprobleme gehen oft Hand in Hand.
- Progesteron und Östrogen mit überprüfen: Ein Ungleichgewicht kann den gesamten Hormonhaushalt beeinflussen.
5. Naturheilkundliche Unterstützung
- Akupunktur: Kann helfen, das Nervensystem zu regulieren und die hormonelle Balance zu unterstützen.
Klingelt da was bei Ihnen?
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Könnte das auf mich zutreffen? Dann schieben Sie es nicht auf die lange Bank! Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wie Ihre Nebennieren wirklich arbeiten – und wie Sie diese wieder ins Gleichgewicht bringen können.
Ich bin für Dich da,
wenn die Frauenthemen schwierig werden.
Lassen Sie mich wissen, wenn ich hier für Sie da sein darf. Am besten kennenlernen können Sie mich in einem 15-minütigen Erstgespräch.
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