Lichen sclerosus von A-Z: P wie Pilzinfektion oder Lichen sclerosus

Pilzinfektion oder Lichen sclerosus

Pilzinfektion oder Lichen sclerosus- das stellt uns vor eine wahre Gretchen- Frage !

Viele meiner Patienten und auch ich wurde jahrelang auf Pilzverdacht behandelt und haben einen langen Weg hinter sich, bis dann doch die Diagnose Lichen sclerosus ans Licht kam.

Aber warum gestaltet sich dies so schwierig?

Kann man das denn nicht klar unterscheiden?  Warum gestaltet sich die Diagnose als so kompliziert?

Ich bin zwar kein Gynäkologe, möchte Ihnen jedoch aus meiner Sichtweise einen tieferen Einblick in die beiden Krankheitsbilder gewähren.

Vielleicht wird dann die Herausforderung, diese beiden voneinander zu unterscheiden, etwas deutlicher.

Es ist mir aber wichtig zu betonen, dass nur ein Gynäkologe Sie hier genau untersuchen kann.

Symptome von Lichen sclerosus

Schauen wir uns noch einmal zusammen die typischen Symptome von Lichen an:

1. Juckreiz:  Intensiver Juckreiz im Vulvabereich, der oft als das am stärksten und belastendste Symptom wahrgenommen wird. Es führt oft dazu, dass man keinen klaren Gedanken fassen kann und selbst in der Nacht keine Ruhe findet und sich wundkratzt.
2. Weiße, flächige Hautveränderungen: Zarte, weiße, evtl. auch perlmuttartige Flecken, die sich auch wie eine liegende Acht um Anus und Vulva legen können. Sie geben der Erkrankung, die man auch Craurosis vulvae nennt ihren Namen.
3. Verdickte Haut: Im Verlauf der Krankheit kann die Haut verhärten und dicker werden, z.B. durch Vernarbungen.
4. Einengung der Öffnung der Vagina: Die Vagina kann sich verengen, was zu Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen führen kann.
5. Schmerzen: Schmerzen im Vulvabereich, insbesondere beim Wasserlassen oder bei Berührung oder während des Geschlechtsverkehrs. Aber auch Schmerzen am Anus, v.a. beim Stuhlgang.
6. Diagnose: Kann in vielen Fällen nur durch eine Biopsie festgestellt werden.

Symptome einer Pilzinfektion

Pilzinfektionen werden vornehmlich durch Candida albicans verursacht.

1. Juckreiz und Brennen: Intensiver Juckreiz, begleitet von einem brennenden Gefühl, wobei das meiner Meinung nach nicht so deutlich zu trennen ist.
2. Ausfluss: Weiße, cottage cheese- ähnliche Entladung (auf Deutsch: es sieht etwas wie krümeliger Hüttenkäse aus) ist hier typisch.
3. Rötung und Schwellung: Die Vulva kann gerötet und geschwollen sein.
4. Schmerzen: beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr.
5. Diagnose: Kann durch einen Abstrich von der Scheidenschleimhaut identifiziert werden, der dann mikroskopisch untersucht wird.

Symptome nicht eindeutig zu unterscheiden:

Sie sehen schon, ganz so einfach ist das nicht. Denn bei beiden Erkrankungen müssen die Symptome nicht so deutlich sein.

Verwechselung gut möglich:

Ich kann gut verstehen, dass die Verwechslung von Lichen sclerosus mit Pilzinfektionen aufgrund vieler gemeinsamer Symptome wie Juckreiz und Schmerzen nicht ungewöhnlich ist. Ich persönlich würde mir nur wünschen, dass die Gynäkologen bei regelmäßig wiederkehrenden Symptomen doch detaillierter schauen.

Selbst kenne ich es aus der Vergangenheit, dass ich einfach nur ein Rezept für ein Pilzmedikament in die Hand bekommen habe, ohne überhaupt eine Untersuchung. Und diese ist für eine wirklich gute Differenzialdiagnose essenziell notwendig, wie wir ja grade sehen.

Aber was sind die Auslöser?

Nun, wie in einigen meiner anderen Blogs beschrieben, sind die Auslöser und Ursachen von Lichen sclerosus noch ziemlich unklar. Es gibt einige Komponenten und Trigger, die gehäuft auftauchen.

Hier verkürzt für Sie zusammengefasst:

Lichen sclerosus

• Hormonelle Veränderungen: Schwankungen der Hormonspiegel, insbesondere in den Wechseljahren, aber auch im Zyklus, können Schübe von Lichen sclerosus auslösen oder die Symptome verschlimmern
• Traumata oder Reibung: Reibungen z.b. durch Sport, Sex oder zu enge Kleidung, aber auch Verletzungen im Vulvabereich können einen Schub auslösen.
• Autoimmunprozesse: Lichen wird den Autoimmunerkrankungen zugeordnet und ist oft nicht die einzige Erkrankung aus diesem Formenkreis.
• Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise, dass genetische Veranlagung eine Rolle bei der Entwicklung von Lichen spielen kann.

Pilzinfektion

• Antibiotika: Die Einnahme von Antibiotika kann das Gleichgewicht der vaginalen Mikroflora stören und das Risiko für Pilzinfektionen erhöhen.
• Hormonelle Veränderungen: Auch hier spielen Schwankungen im Hormonspiegel manchmal eine Rolle, z.B. vor oder nach der Menstruation oder in der Schwangerschaft, was das Wachstun für Hefepilze fördern kann.
• Schwaches Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem aufgrund von Krankheiten oder dauerhafter Medikamentengabe kann die Anfälligkeit erhöhen. Auch die Pille kann aus meiner persönlichen Sicht das System dauerhaft schwächen.
• Enge Kleidung und feuchte Umgebung: Das Tragen von enger Kleidung, insbesondere von synthetischer Unterwäsche, die nicht bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann, können das Entstehen einer Pilzinfektion begünstigen

Warten Sie nicht noch länger, finden Sie mit mir gemeinsam Wege, Ihren Körper und Ihre Seele bestmöglich zu unterstützen. Ich bin spezialisiert auf Lichen sclerosus und habe für Euch das Konzept der integrativen Lichen sclerosus Therapie entwickelt. Begleite aber auch bei wiederkehrenden Pilzinfektionen.

Lass mich wissen, wenn ich hier für Dich da sein darf. Am besten kennenlernen können Sie mich in einem 15-minütigen kostenfreien Erstgespräch.

Ich bin für Sie da,

wenn die Frauenthemen schwierig werden.

Ihre Susanne Zulauf.

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