Adenomyose – die stille Schwester der Endometriose? Oder doch ein ganz eigenes Wesen?
Vielleicht kennst du das:
Du hast extrem starke Blutungen, Schmerzen, die dich regelrecht umhauen. Vielleicht kommen noch Darmprobleme, Blasenbeschwerden oder andere diffuse Symptome dazu.
Wenn du zu mir in die Praxis kommst, bringst du nicht selten einen dicken Ordner mit:
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OP-Berichte
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Ultraschallbefunde
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Blutwerte
…oft sehr detailliert. Du hast vielleicht schon eine kleine Odyssee hinter dir.
Das war nicht immer so. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen kaum jemand von Endometriose gesprochen hat. Ich denke da an eine Klassenkameradin, die ab der 6. Klasse regelmäßig 2–4 Tage im Monat im Unterricht fehlte – wegen heftigster Zyklusbeschwerden. Heute bin ich überzeugt: Sie litt unter Endometriose oder eben Adenomyose.
Von Adenomyose sprach man damals erst recht nicht. Viele von euch mussten lange um eine Diagnose kämpfen. Ihr wurdet häufig nicht ernst genommen, vielleicht sogar als empfindlich abgestempelt – obwohl ihr vor lauter Schmerzen während der Periode kaum noch arbeitsfähig wart.
Heute ist das etwas anders. Der Begriff Adenomyose fällt häufiger – auch, weil ihr selbst so gut informiert seid. Instagram, Podcasts, Aufklärungsarbeit… Viele von euch kommen schon mit einem konkreten Verdacht zu mir.
Und trotzdem: Die Unterscheidung zwischen Endometriose und Adenomyose ist nicht immer leicht und ich kann diese Diagnose auf gar keinen Fall stellen. Selbst manche Ärzt*innen werfen die Begriffe durcheinander.
Deshalb nehme ich dich heute mit auf eine kleine Erklärreise.
Keine Sorge – ich bleibe bei einfacher Sprache und schaue mit dir gemeinsam genauer hin.
Was ist Adenomyose überhaupt?
Vielleicht hast du schon mal gehört:
Bei der Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter – zum Beispiel am Bauchfell, an den Eierstöcken, manchmal sogar an Blase oder Darm.
Bei der Adenomyose dagegen wächst dieses Gewebe in die Muskelschicht der Gebärmutter hinein.
Das macht die Gebärmutter oft größer, schwerer – manchmal fühlt sie sich sogar steinig oder unbeweglich an.
Ein paar wichtige Unterschiede auf einen Blick:
Kriterium | Endometriose | Adenomyose |
---|---|---|
Wo? | Außerhalb der Gebärmutter | In der Muskelschicht der Gebärmutter |
Typische Symptome | Schmerzen beim Sex, bei der Periode, Unterbauchschmerzen | Sehr starke Blutungen, Druckgefühl, tiefe Erschöpfung |
Diagnose | Meist per Bauchspiegelung | Per Ultraschall oder MRT – aber oft übersehen |
Häufigkeit der Diagnose | Wird häufiger erkannt | Bleibt oft lange unentdeckt |
Adenomyose in der TCM – das „Blut, das stockt“
Die TCM ist für mich ja schon lange ein vertrauter Blickwinkel, mit dem ich auf diese Syndrome schaue.
Die Menstruation bei Adenomyose oder Endometriose unterscheidet sich in ihrer Erscheinung oft nicht sehr – und doch ist jede Frau, jede Periode, jede Geschichte ganz individuell. Manchmal braucht es ein richtiges „Trüffelschwein“, um die genaue Diagnose zu finden.
Deshalb ist für uns TCMler die ausführliche Anamnese so wichtig – also das genaue Erfragen rund um deine Menstruation:
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Welche Farbe hat das Blut?
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Ist es klumpig, dick, dünn?
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Wie viel verlierst du?
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Wo genau tut es weh?
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Wie fühlt sich der Schmerz an – dumpf, ziehend, stechend?
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Strahlt er irgendwohin aus?
Typische Zeichen bei Endometriose oder Adenomyose sind z. B.:
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Dunkles, klumpiges Blut
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Starke bis sehr starke Schmerzen (auch Druckschmerz)
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Verlängerte und heftige Menstruation
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Eventuell Schmerzen beim Sex
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Erschöpfung nach der Periode
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Gereiztheit oder depressive Verstimmungen davor
In der TCM sprechen wir hier von Blutstagnation, oft kombiniert mit Qi-Stagnation (besonders im Leber-Qi) und manchmal mit Hitze im Blut oder Kälte in der Gebärmutter.
Jetzt ist alles klar, nicht wahr?
Auf gut Deutsch: Hier ist etwas sehr im Ungleichgewicht – und es braucht Regulation. Das klingt einfach, ist aber in der Praxis oft ein längerer Weg. Mit viel Geduld, Zeit und, ja, auch Spucke.
Diagnostik der Adenomyose – ein genauer Blick lohnt sich
Viele der Symptome ähneln – wie du gesehen hast – denen der Endometriose.
Der Unterschied: Bei der Adenomyose liegt das Problem tiefer in der Gebärmutter, im Muskel selbst. Und diese Feinheit geht in der Diagnostik leider oft unter.
Ultraschall – wichtig, aber nicht immer eindeutig
Ein vaginaler Ultraschall ist meist der erste Schritt.
Aber Adenomyose zeigt sich oft nur sehr subtil. Hinweise können sein:
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Vergrößerte, „klobige“ Gebärmutter
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Unscharfe Grenze zwischen Schleimhaut und Muskelschicht
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Kleine dunkle „Löcher“ (zystische Einlagerungen)
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Ungleichmäßige Dicke der Gebärmutterwand
Das Problem:
Viele Ärzt*innen sehen diese Zeichen nicht – oder werten sie als „normal“.
Du aber spürst: Da ist etwas nicht in Ordnung.
MRT – der Goldstandard
Ein MRT (Magnetresonanztomographie) kann Adenomyose oft viel klarer zeigen – besonders die diffuse Form, bei der große Teile des Muskelgewebes betroffen sind.
Man sieht dort:
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Die Dicke der Übergangszone zwischen Schleimhaut und Muskel (meist >12 mm bei Adenomyose)
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Das Ausmaß und die Verteilung
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Mögliche zusätzliche Endometrioseherde (häufig!)
Aber: Ein MRT wird selten gemacht.
Die Hürden sind hoch, viele Kassen lehnen es ab. Und man braucht erfahrene Radiolog*innen, die gezielt nach Adenomyose schauen – sonst wird sie auch hier übersehen.
Histologie – nur nach einer OP
Eine eindeutige Diagnose ist aktuell nur über eine Gewebeuntersuchung möglich – also nach Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie).
Das wollen wir in der Regel so gar nicht. Oft ist es eher eine Bestätigung im Nachhinein.
Laparoskopie – nicht das Mittel der Wahl
Eine Bauchspiegelung hilft bei Adenomyose meist nicht weiter.
Das Gewebe wächst ja innen – in der Muskelschicht – und nicht außen wie bei der Endometriose.
Mein Blick als Schoßraumhüterin
Wie auch bei anderen Beschwerden in meiner Praxis zeigt sich hier oft ein tiefer seelisch-emotionaler Zusammenhang.
Erlebnisse aus deiner weiblichen Biografie – Verletzungen, Ohnmacht, Scham, Überforderung – können sich im Schoßraum „einspeichern“.
Aber auch Erfahrungen deiner Ahninnen (Kriegskinder, Kriegsenkel) spielen hier manchmal eine Rolle.
Deshalb lohnt sich – wie du siehst – ein integrativer Blick.
Eine Begleitung, die dich mit Körper, Herz und Deiner Geschichte sieht.
Du bist nicht allein.
Und du musst da nicht allein durch.
Ich bin da – mit meiner Erfahrung, meinem Wissen, meiner Intuition
und mit meiner Lust, ein echtes „Trüffelschwein“ für dich zu sein 😙
– und mit tiefem Vertrauen in dich und deinen Weg.
Von Frau zu Frau.
Ganzheitlich. Intuitiv. Mit offenem Herzen.
Wenn du dich angesprochen fühlst, melde dich gern bei mir.
Ich nehme mir Zeit für dich.
Ich bin für Dich da,
wenn die Frauenthemen schwierig werden.
Am besten lernen wir uns in einem 15-minütigen kostenfreien Erstgespräch kennen.
Ein erster Schritt?
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